Was wollen wir?

Wollen wir das?

Reichskristallnacht in Bonn 1938

In einem Interview war Wolfgang Benz, Experte für Antisemitismus, der Ansicht, dass der „Judenhass“ in Deutschland nicht zugenommen habe. Der Antisemitismus, der sich als Kritik an der israelischen Regierung tarnt, werde aber salonfähiger.

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2014-07/gaza-antisemitismus-demonstrationen

Hat der Antisemitismus tatsächlich nicht zugenommen?

Nachdem letzter Woche auf vermeintlich (nur) anti-israelische Demonstrationen Slogans wie „„Jude, Jude, feiges Schwein, komm heraus und kämpf allein“ (vgl. http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/polizei-in-berlin-reagiert-auf-kritik-jude-jude-feiges-schwein-soll-auf-demonstrationen-verboten-werden/10229256.html) skandiert wurden, ist heute ein neuer antisemitischer Höhepunkt erreicht worden, der traurig stimmen muss.

In der gestrigen Nacht ist die Synagoge in Wuppertal mit Brandsätzen beworfen worden. Zum Glück wurde niemand verletzt und die Synagoge nicht beschädigt.

http://www.zeit.de/news/2014-07/29/kriminalitaet-brandsaetze-auf-wuppertaler-synagoge—eine-festnahme-29114402

Die frühere Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, rät allen Juden in Deutschland, sich derzeit „nicht als Jude erkennbar zu machen“. Das Risiko, Ziel eines Angriffs zu werden, sei sonst zu groß.

http://www.ksta.de/politik/-juden-sind-zunehmend-bedroht,15187246,27978520.html

Dem Kölner Stadt-Anzeiger zufolge hätte sie sich nie vorstellen können, dass die Juden so etwas noch einmal in Deutschland  erleben müssen.

„Was wir derzeit erleben, ist die kummervollste und bedrohlichste Zeit seit 1945. Bei uns stehen die Telefone nicht still, die Mail-Postfächer quellen über – wir sind konfrontiert mit Beleidigungen und Hassparolen.“

Vgl. auch

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2014-07/knobloch-juden-wuppertal-synagoge

http://www.rp-online.de/nrw/panorama/wuppertal-anschlag-auf-synagoge-aid-1.4416354

 

Auch die israelische Presse hat Kenntnis von diesem Vorfall:

http://www.israelnationalnews.com/News/News.aspx/183488

 

Und, schwupp, stehen wir vor der gleichen Situation wie vor 80 Jahren, als es noch zum guten Ton gehörte, Juden zu beschimpfen, durch Straßen zu jagen, mal nebenbei jüdisches Eigentum zu plündern und Synagogen anzuzünden.

http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/19742

 

Ja, die „guten alten Zeiten“…

 

Früher vor nicht allzu langer Zeit wurden die Deutschen dazu aufgerufen, sich gegen „Juden zu wehren“. Heute kann nur dazu aufgerufen werden, Mut zu zeigen und sich gegen jegliche Volksverhetzung zur Wehr zu setzen, unabhängig davon, ob Juden oder Moslems betroffen sind.

Was willst du?

 

 

3 Gedanken zu “Was wollen wir?

  1. Dass ich hier gelandet bin, ist wohl eher dem Zufall geschuldet oder: Es ist mir zugefallen! 🙂
    Danke für diese Seite, sie gefällt mir sehr gut! Auch die Art und Weise, wie Du etwas darstellst und berichtest!
    Ich wünsche Dir viel Kraft in Israel (und überhaupt)!
    Israel ist ein Land, wo man gar nicht oft genug sein kann! Bleib behütet!
    Das wünscht Dir von Herzen
    Marie

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    1. Hallo Marie,

      vielen Dank für deine nette Nachricht.
      Kompliment zurück, deine Seite gefällt mir auch sehr gut. Mir scheint, dass wir in diesem Themenbereich die gleichen Interessen verfolgen! 🙂

      Wann warst du das letzte Mal im heiligen Ländle?

      Liebe Grüße
      Loan (weiblich, das kann ich dir verraten)

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      1. Ich weiß nicht, warum, aber irgendwie bin ich davon ausgegangen, dass du weiblich bist! 🙂

        Das letzte Mal war ich im Frühjahr in Israel, zu Pessach!

        Liebe Grüße zurück!

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