Hinter Gittern – Der Richterknast

Das Leben schreibt die besten Geschichten, wie dieser authentische Fall wieder einmal zeigt. Hier geht es um Geld, Macht, Angst und natürlich auch Sex, was sonst…

Dem Richter Jörg L. wird Korruption vorgeworfen. Er soll für Geld – nicht wenig – Klausurlösungen für das 2. Staatsexamen an Rechtsreferendare verkauft haben. Unter den Fällen befinden sich auch 101 Juristen, die (noch!) als Richter oder Staatsanwälte arbeiten.

Richter Jörg L. floh nach Aufdeckung seiner kriminellen Machenschaften mit 30.000 Euro in bar und einer geladenen Pistole, Kaliber 7.65, nach Mailand. Dort wurde er in einem Viersternehotel verhaftet, im Beisein einer 26-jährigen Prostituierten aus Rumänien. Die Ermittler stellten Briefe und Tagebücher sicher. Momentan sitzt der findige Richter im Untersuchungshaft.

(Ich würde gerne wissen, was er in seinen Tagebüchern geschrieben hat! Vielleicht:

Liebes Tagebuch. Heute wieder ein langweiliger Verhandlungstag. Nur wieder so ein Schimmelfall. Hier im Gericht geht ja nichts ab, typisch. Ich kann es kaum erwarten, morgen Referendarin L. zu treffen. Sie hat angedeutet, fünf Klausuren kaufen zu wollen. Endlich kommt mal ein bisschen Knete rein in die klammen Kassen. So kann es echt nicht mehr weitergehen. Der Staat könnte ruhig mal mein Gehalt erhöhen. Für die paar Tausender hätte ich mir das Jura-Studium sparen können. Und jetzt noch mein Häschen. Sie hat angedeutet, dass sie gerne nach Mailand will. Shoppen und so…Ist immer noch besser als jemanden umbringen, oder etwa nicht? Was soll ich sonst machen? Das Leben ist echt kein Zuckerschlecken…)

Hier ein Kommentar seines Strafverteidigers:

„Er hatte keine Absicht zu fliehen. Er war einfach nur auf Reisen hier. Er sagt, er ist unschuldig. Diese Geschichte ist weit weniger dramatisch, als sie dargestellt wird.“

Also doch nur ein romantisches Tête-à-Tête in der Stadt des Shoppings!

Jörg L. soll einmal Studenten den Richterberuf schmackhaft gemacht haben:

„Da macht ihr euch nicht kaputt, und außerdem könnt ihr nebenher viel Geld verdienen.“

Da hat er recht, der schlaue Fuchs! 18 Punkte!

Gegen seinen Kumpel, einen Repetitor aus Hamburg, wird ebenfalls ermittelt.

Laut Aussage eines Zeugen, der der Versuchung kühn widerstanden hat, soll Jörg L. ihm ein „unmoralisches Angebot“ unterbreitet haben. „Ich würde Ihnen empfehlen, vier zu kaufen“, habe Richter Jörg L. ihm geraten. „Damit kommen Sie sicher durchs Examen. Sie können natürlich auch mehr nehmen, das liegt ganz bei Ihnen.“

Es wird sogar gemunkelt, dass Richter Jörg L. einer Bezahlung in Naturalien nicht abgeneigt war.

Ist Richter Jörg L. etwa auch noch sozial? Was ist dieser Mann nicht?!?

Hier findet ihr die ganze tragische Geschichte des Richters Jörg L., eine Geschichte aus dem wahren Leben:

http://www.zeit.de/studium/hochschule/2014-08/niedersachsen-jura-examen

http://www.zeit.de/2014/16/richter-joerg-l-korruption

http://www.noz.de/deutschland-welt/niedersachsen/artikel/469356/ministerin-erwartet-streichung-von-examen

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