Ein meiner Ansicht nach sehr guter Artikel über die Frage, was zuerst da war: der Staat Israel oder der Antisemitismus.
Der Autor kommt zu dem Ergebnis, dass der Nahostkonflikt nicht schuld am Antisemitismus ist, dieser vielmehr älter ist als der israelische Staat selbst. Insbesondere sei der Antisemitismus keine Folge israelischer Politik.
Der Antisemitismus im arabischen Raum, seine radikalste Form in Gestalt terroristischer Organisationen wie Hamas oder Hisbollah, sind keine Folgen israelischer Politik. Wer glaubt, Israel müsse nur seine Politik ändern, seine Siedler zurückpfeifen (in Gaza gibt es im Übrigen gar keine) oder die Gaza-Blockade aufheben, dann würde Friede einkehren sowie Gewalt und Antisemitismus verschwinden, hat das Wesen des Antisemitismus nicht verstanden. Dieses zweitausendjährige Phänomen braucht kein Bezugsfeld. Oder mit den Worten Isaiah Berlins gesprochen: „Antisemitismus ist, wenn man die Juden mehr hasst als unbedingt nötig.“
Dem Autor zufolge hat der Antisemitismus nun endgültig seine antizionistische Tarnung verloren.