Heute ist ein Tag der Entdeckungen. Ich habe, wieder zufällig, in einem Buch über das trockene Thema Staatsangehörigkeitsrecht ein Gedicht entdeckt, Verfasser unbekannt. Zumindest stammt der Verfasser halb aus dem schönen Badner Land, wie man seinem Gedicht entnehmen kann.
Viel Spaß beim Lesen dieses Gedichts in (was ich meine) schwäbischer Mundart! 🙂
Mal badisch, mal deutsch
S’isch Regewetter drus, alles grau in grau,
do fragt man sich, was triebsch jetzt au?
I fang mit Kruschtle in de Schublad a,
was mr dot nit alles finde ka!
Au s Stammbuch vom Vadder isch drinne gsi,
I blättre drin rum – un was i do sieh,
isch scho ebbes Bsonders, Dunner un Blitz!
I lies des zweimol, des isch kei Witz.
„Staatsangehörigkeit badisch“ muß i do lese –
no isch mei Vadder jo gar kein Dütsche gwese.
Was mach i au jetzt? I denk hi un her,
mol badisch, mol dütsch – des isch scho schwer.
Do gits jo doch au – des ganz neue Gsetz –
Jawoll de Doppelpaß, den bruch i jetz.
Hier gibt es ein Wörterbuch (deutsch-schwäbisch), das ich als Neigschmeckter bzw. Raigschmeckter auch dringend brauche.
Mag sein, dass die Badener sich beschweren. Badisch ist nicht Schwäbisch. Vor allem im Süden ist es dem Alemannischen näher (ähnlich wie Basler Tütsch). Ein Gedicht von Johann Peter Hebel könnte als Vergleich hilfreich sein. Aber natürlich ist das Schwäbische Lexikon erlaubt, wenn es hilft.
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I hau gdacht, des Gdicht isch äbbes uff Schwäbisch! 🙂
Isch es doch uff badisch? Ha noi, ko det sei?
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