Heute gibt es ein Gedicht von Georg Trakl, laut Wikipedia ein österreichischer Dichter des Expressionismus mit starken Einflüssen des Symbolismus. Trakl ist 1914 sehr jung an einer Überdosis Kokain verstorben, mit gerade 27 Jahren.
Laut Wiki sollen im Werk Trakls die „Stimmung und die Farben des Herbstes, dunkle Bilder des Abends und der Nacht, des Sterbens, des Todes und des Vergehens“ überwiegen. Seine Gedichte seien reich an biblisch-religiösen Bezügen, und viele würden eine kontemplative Offenheit zur Transzendenz aufweisen. Das Licht der Erlösung breche jedoch nur selten in das Dunkel (seines Werkes). Charakteristisch sei darüber hinaus die häufige Farbsymbolik (meist Blau – in etwa 52 Prozent aller Gedichte, dann Rot und Braun), die anfangs der Beschreibung realer Dinge diente. Später wären die Farben oft als eigenständige Metaphern verselbständigt.
Trakl, kein Alltagsdichter und kein Dichter für jeden Tag, aber ein Dichter, der ein interessantes lyrisches Werk aufweisen konnte.
Ein Winterabend
Wenn der Schnee ans Fenster fällt,
Lang die Abendglocke läutet,
Vielen ist der Tisch bereitet
Und das Haus ist wohlbestellt.
Mancher auf der Wanderschaft
Kommt ans Tor auf dunklen Pfaden.
Golden blüht der Baum der Gnaden
Aus der Erde kühlem Saft.
Wanderer tritt still herein;
Schmerz versteinerte die Schwelle.
Da erglänzt in reiner Helle
Auf dem Tische Brot und Wein.
Rezitation: Fritz Stavenhagen
Eine andere Rezitation von Johannes Ackner:
http://www.vorleser.net/trakl_winterabend/hoerbuch.html
Lyrik für Alle: Georg Trakl
Weitere Infos über Georg Trakl:
http://faustkultur.de/2000-0-Endres-Georg-Trakl.html#.VVETS5Objqo
Ein Interpretationsversuch von „Ein Winterabend“:
http://www.frustfrei-lernen.de/deutsch/gedichtvergleich-winterabend-winternacht.html