Der Evolutionsbiologe Axel Meyer über die genetischen Unterschiede zwischen Mann und Frau sowie wissenschaftliche Paralleluniversen, die darüber diskutieren.
Prof. Meyer befasst sich in seiner Forschung primär mit der Evolution von verschiedenen Fischtaxa. Das Spannungsfeld zwischen den Geschlechtern bzw. die Fehde zwischen den Genderstudies und der Biologie scheint es ihm aber auch angetan zu haben. Seit August 2015 ist von Meyer ein Buch mit dem Titel „Adams Apfel und Evas Erbe“ im Handel, das den Fragen nachgeht, „wie die Gene unser Leben bestimmen und warum Frauen anders sind als Männer“. Meyer behandelt in seinem Buch aber nicht nur die Genderproblematik, sondern auch andere wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Genetik. Im Buch gehe es dem Evolutionsbiologen zufolge um „Evidenz, um Studien, um statistisch abgesicherte Daten“, und nicht um „Interpretation, um Philosophie oder um Ideologie“.
Der Mensch ist laut Meyer ein Produkt des Zusammenspiels zwischen Genetik und Biologie. Für ihn ist die Gleichstellung der Frau hierzulande weitgehend erreicht. Die Aufsichtsratsquote hält er für eine neue Geschlechterdiskriminierung, zu Lasten der Männer. Letztendlich sei es absurd, auf unhaltbare Konstrukte von Ungleichheit – wie die aufgrund der Herkunft oder Hautfarbe – mit genauso unbegründeten Konstrukten von Uniformität zu antworten.
Ein interessantes Buch, das jetzt auch auf meinem imaginären Stapel der noch zu lesenden Bücher liegt.
(Negative) Rezension von Thomas Weber.