Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat mit „einem Schnitzer“ das geschafft, was auf korrektem Wege nie möglich gewesen wäre: Die Rolle des Mufti von Jerusalem ist plötzlich präsent. Und weil alle Welt beim Bibi – Bashing noch eins drauf setzt, bleibt das Thema auch bei Freund und Feind auf der Agenda.
Von Ulrich W. Sahm
http://www.audiatur-online.ch/2015/10/28/ein-genialer-schnitzer-und-seine-folgen/
Ein sehr interessanter Beitrag von Ulrich W. Sahm, der als Nahost-Korrespondent für deutsche Medien in Jerusalem lebt, über die Liaison zwischen dem Mufti el Husseini, seinem Gefolge und den Nazis. Durch „faehrtensuche“ wurde ich auf diesen Artikel aufmerksam.
Die Einflüsse des Mufti sollen bis heute sichtbar sein. Durch seine Propagandasendungen, die er gemeinsam mit seinem Kumpel Fawzi al Kutub von Berlin aus in die arabische Welt trug, hätte er das „Deutschlandbild“ in der arabischen Welt geprägt. Bis heute soll Hitlers Buch „Mein Kampf“ in der arabischen Welt ein Bestseller sein. Bei Hisbollah-Kämpfern, Aktivisten der Hamas und in der Fatah-nahen El Kuds Universität in Ostjerusalem wird laut Sahm immer wieder bei Massenveranstaltungen die Hand zum Hitlergruß erhoben. Das von den Nazis initiierte und vom Mufti Hadsch Amin el Husseini in die arabische Welt getragene geistige Erbe – nämlich der Kampf für eine „judenreine“ Welt – wirke bis heute nach.
Es sei das ungewollte „Verdienst“ Netanjahus, die Welt auf diese verdrängten Tatsachen aufmerksam gemacht zu haben.