Angus Deaton erhält den Wirtschaftsnobelpreis für seine Arbeiten über Ungleichheit. Er provoziert: Wirtschaftswachstum sei kein Allheilmittel für Entwicklungsländer.
Von Malte Buhse
http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-10/wirtschaftsnobelpreis-angus-deaton-nobelpreis
Angesichts der Flüchtlingsströme in Europa stellt sich die dringende Frage nach einer Neuregelung der Entwicklungshilfe, um die Fluchtursachen einzudämmen. Der Ökonom Angus Deaton forscht über die Ursachen der weltweiten Armut. Für seine Arbeit ist er in diesem Jahr mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet worden.
Knapp zehn Prozent der Weltbevölkerung gelten laut einer Analyse der Weltbank als arm (vgl. obiger ZEIT-Artikel). Das soll jedoch der niedrigste je gemessene Stand sein.
Deaton sieht die staatliche Entwicklungshilfe kritisch. Die von den Industrienationen in die Entwicklungshilfe investierten Milliarden hätten nicht viel bewirkt, da ein Großteil der Hilfsgelder in korrupten Systemen versickern würde. Er plädiert dafür, die Entwicklungsgelder zunächst in den Aufbau einer Gesundheitsversorgung zu investieren. Krankheiten und Unterernährung stellten nämlich für viele Arme die größten Probleme dar.