Das Interview stammt vom 27.11.2015. Es wurde kurz nach den islamistischen Anschlägen in Paris am 13.11.2015 aufgenommen.
Salman Rushdie soll 12 Jahre lang im Versteck gelebt haben, nachdem der Iran, unser zukünftiger Busenfreund, ihn Ende der Achtziger mit einer Todes-Fatwa belegte bzw. verfluchte. Die Fatwa besteht immer noch. Seit einigen Jahren könne Rushdie aber wieder ohne Leibwächter das Haus verlassen und würde auch nicht mehr rund um die Uhr bewacht.
Ab 4:14 kommt eine interessante Aussage von Rushdie, derzufolge „wir“ [vermutlich der Westen] uns davor schützen sollten, „uns die Schuld zu geben, dass wir diesen Feind [„IS“ und andere Befürworter von Tod und Terror] haben“. Das sei nicht unser Fehler. Dieser Totenkult sei im Islam entstanden.
Diese Aussage ist für mich interessant, da es im Westen immer noch „Experten“ zu geben scheint, die den Zerfall des Nahen Ostens und das Erstarken des islamistischen Terros nur auf vermeintliche (politische) Versäumnisse des Westens zurückführen wollen. Ich bin keine Nahost-Expertin. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass wir alleine schuld daran sein sollen, dass irgendwelche Möchtegern-Märtyrer sich auch hier bei uns in die Luft sprengen oder Menschen erstechen wollen.
Hier das Interview:
http://www.cicero.de/videos/video-salman-rushdie-im-interview-zur-freiheit-des-wortes
Das neueste Buch von Rusdie heißt „Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte„.