Sechs Monate arbeitet unsere Autorin nun schon in einem Flüchtlingsheim. Sie hat oft das Gefühl, die Welt sei aus den Fugen. Wenn der Flüchtlingsstrom anhält, gibt es keine Integration, weiß sie.
Von Eva Quistorp
Integration ist Schwerstarbeit.
Dieser Aussage der Autorin kann ich mich nur anschließen. Für eine gelungene Integration reicht es nicht, Teddybären zu verteilen, „Welcome Refugees“ an die Wand zu sprühen oder Menschen illegal über die Grenze nach Deutschland zu holen. Das dürfte sich inzwischen nach der „Flüchtlings“euphorie im letzten Sommer herumgesprochen haben.
Der Artikel ist interessant, da die Autorin im Gegensatz zum Mainstream der „Pro-Flüchtlings-Idealisten“ als Insider die momentanen Verhältnisse in der Flüchtlingskrise pragmatisch und kritisch beurteilt. Man kann nur hoffen, dass es unter den Flüchtlingshelfern mehr von ihrer Art gibt.
Ein weiterer interessanter Artikel von Quistorp:
„Mich nervt die sture Borniertheit vieler Männer“
In diesem Artikel ist interessant, dass laut Quistorp im Berliner Flüchtlingsheim, wo sie arbeitet, entgegen anderslautenden Behauptungen von Politik und Medien nur wenige Familien und Männer direkt aus Syrien oder dem Krieg kommen. Viele junge Männer seien vielmehr aus Pakistan, aus dem Irak, aus dem Iran und die meisten aus Flüchtlingslagern in der Türkei oder dem Libanon nach Deutschland gekommen. Darüber hinaus würden besonders Christinnen unter den Verhältnissen im männerdominierten Flüchtlingsheim leiden.
Ich habe öfters über meine von Anfang an kritische Beurteilung der Flüchtlingskrise nachgedacht. Bin ich ungerecht? Habe ich meine Empathie gegenüber Menschen in Not verloren?
Die Antwort ist einfach und ehrlich: Nicht die Masse der Flüchtlingsströme machen mir Sorgen, sondern die Art von Kultur und (religiös geprägten) gesellschaftlichen Gegebenheiten, die diese flüchtenden Menschen mit nach Deutschland bringen.