Die Muse schaut doch noch gelegentlich vorbei… Viel Spaß beim Lesen meiner neuesten lyrischen Schöpfung. 🙂
Abendblau
Die Welt geht jetzt schlafen
Der Tag legt sich zur Ruh
Abendblau und Stille
Hier die Fremde, nur du
Liegt meine Heimat im Blauen?
Oder irdisch an diesem Ort?
Kann Glück ich hier finden?
Oder muss ich bald fort?
Von draußen Gelächter
Eine Ahnung von Glück
Dann sinkt die Welt in blauem Dämmer
Dann kehrt die Stille leise zurück
Heimat, dich suchte ich lange,
erblickte dich doch nur von fern
Und endlich bin ich heimgegangen
Ruhend im glänzenden Morgenstern
Abend
Der schnelle Tag ist hin / die Nacht schwingt ihre Fahn /
Und führt die Sternen auf. Der Menschen müde Scharen
Verlassen Feld und Werk / wo Tier und Vögel waren
Trauert jetzt die Einsamkeit. Wie ist die Zeit vertan!
Der Port naht mehr und mehr sich zu der Glieder Kahn.
Gleich wie dies Licht verfiel / so wird in wenig Jahren
Ich / du / und was man hat / und was man sieht / hinfahren.
Dies Leben kommt mir vor als eine Renne-Bahn.
Lass höchster Gott / mich doch nicht auf dem Laufplatz gleiten /
Lass mich nicht Ach nicht Pracht / nicht Lust nicht Angst verleiten!
Dein ewig-heller Glanz sei vor und neben mir /
Lass / wenn der müde Leib entschläft / die Seele wachen
Und wenn der letzte Tag wird mit mir Abend machen
So reiß mich aus dem Tal der Finsternis zu dir.
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Danke für das Gedicht von Andreas Gryphius!
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