Margot Friedländer – Ein Leben als Graphic-Novel

Die phoenix-Dokumentation von 2021 erzählt in beeindruckenden Bildern das Leben der jüdischen Jahrhundertzeugin und Überlebende Margot Friedländer nach, die ihre gesamte Familie durch den Holocaust verlor.

Ohne das Unbegreifliche Begreiflich machen zu wollen, will sie jungen Menschen in Deutschland von ihren Erlebnissen erzählen, wider das Vergessen und für eine bessere Zukunft.

2021 ist diese besondere Frau genau 100 Jahre alt geworden. Über dieses besondere Leben spricht Margot Friedländer im sehenswerten Film von Martin Priess und Michaela Kolster.

https://www.phoenix.de/sendungen/dokumentationen/jahrhundertzeugen-margot-friedlaender-a-2018180.html#

Uraufführung: Oper „Die Banalität der Liebe“

Am 27.01.2018 wird in Regensburg die Oper „Die Banalität der Liebe“ uraufgeführt, die im Auftrag des Theaters Regensburg gemeinsam von der israelischen Komponistin Ella Milch-Sheriff und der israelischen Schriftstellerin Savyon Liebrecht geschaffen wurde.

Das Werk thematisiert nicht nur die Liebesbeziehung der Philosophin Hannah Arendt zu ihrem Professort Martin Heidegger, sondern verhandelt auch „zentrale Fragen der jüngeren deutschen Geschichte: Fragen nach Verblendung, Schuld und nach dem Wesen des Bösen. Und der Liebe.“.

Begleitend zu der Uraufführung findet am Theater Regenbsurg vom 25.-29. Januar 2018 die Projektwoche „Le Chaim – Auf das Leben“ – eine Woche zu israelischer Kultur mit u.a. Gesprächsrunde, Kammerkonzert, Filmvorstellung und einer Installation – statt. Wichtige Thematik dieser Projektwoche ist der Holocaust, wie die Festlegung der Premiere auf den 27.01. (Tag der Befreiung von Auschwitz) bereits offenbart.

Hervorzuheben ist das Konzert zum Gedenken an die Opfer des Holocaust „VON JERUSALEM BIS EUROPA“ am Montag (29.1.2018) im Casino der REWAG, in dessen Rahmen für den Neubau der Synagoge in Regensburg Spenden gesammelt werden. Die ehemalige Synagoge wurde 1938 in der sog. „Reichskristallnacht“ zerstört.

Weitere Infos finden sich hier:

https://www.theater-regensburg.de/sparten/sonderveranstaltungen/le-chaim/

Gedenkstätte „denk.mal Hannoverscher Bahnhof“

Geht man an einem sonnigen Tag durch den gepflegten Lohsepark in Hamburg, wird man die dunkle Vergangenheit dieses Ortes kaum erahnen können. Inmitten dieses Parkes stand bis 1955 der Hannoversche Bahnhof, der vom Mai 1940 bis Februar 1945 Ausgangspunkt für 20 Transporte Richtung Osten war. Rund 8083 Juden, Sinti und Roma wurden von hier in osteuropäische Ghettos oder Vernichtungslager deportiert. Mindestens 6500 von ihnen fanden dort den Tod.

Das denk.mal Hannoverscher Bahnhof ist diesen Menschen gewidmet, die einem verbrecherischen System zum Opfer fielen. Die Gedenkstätte umfasst eine sog. Fuge, die den ehemaligen Bahnhofsvorplatz mit noch vorhandenen Überresten des Bahnsteigs 2 verbindet. Die Fuge nimmt hierbei den Verlauf der einstigen Gleisanlagen auf. Auf dem Areal des Bahnsteigs 2 finden sich Tische mit den Daten von 7741 Opfern, die namentlich bekannt sind.

 

 

Die zweite Rettung

"Am Purimfest 1948 ist es passiert, ich war fünfzehneinhalb Jahre alt"

Eine Aufforderung zum Tanz hat Charlotte Knoblochs Leben für immer verändert. Ein Interview von Louis Lewitan 

(21.11.2016)

http://www.zeit.de/zeit-magazin/2016/46/charlotte-knobloch-rettung

Das Leben schreibt bekanntlich die schönsten Geschichten, so wie diese märchenhafte Liebesgeschichte von Charlotte Knobloch.

In der Gesprächsreihe „Das war meine Rettung“ erzählt Knobloch von der schicksalhaften Begegnung als Fünfzehnjährige mit ihrem späteren Ehemann Samuel Knobloch. Ein Ereignis, das sie nach der Bewahrung während des Holocausts als zweite Rettung in ihrem Leben ansieht.

 

Max Herre: Berlin – Tel Aviv (feat. Sophie Hunger)

Ich habe vor einigen Tagen ein Lied von Max Herre im Radio gehört, das mich sehr angesprochen hat. Das Lied „Berlin – Tel Aviv“ war mir bislang nicht bekannt. Es erschien bereits 2012.

Max Herre thematisiert in diesem Lied das fiktive Schicksal eines jüdischen Mädchens aus Berlin in der NS-Zeit, das vor den Nazis nach Tel Aviv fliehen musste. Er kombiniert diese Geschichte mit Versatzstücken seiner eigenen Familiengeschichte: Die Großmutter von Max Herre war sog. Halbjüdin. Eine Tante von ihm, nämlich eine Tante Ruth, konnte rechtzeitg nach Palästina auswandern. Ein Teil seiner Familie wurde aber deportiert und in Auschwitz ermordert.

Berlin Tel Aviv feat. Sophie Hunger – MTV Unplugged Live

Lyrics

 

„We’re both strugglers, fighters.“: Dokufilm „Germans & Jews“

Wie der Titel bereits ankündigt, hat diese Dokumentation das deutsch-jüdische Verhältnis zum Inhalt. Ausgehend von persönlichen Geschichten wird ausgeleuchtet, wie in Deutschland der Mantel des Schweigens heruntergerissen wurde und nach vielen Jahren der Verdrängung endlich ein offener Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit möglich werden konnte.

Ist Versöhnung 70 Jahre nach Ende des Holocausts möglich? Was denken die Juden und Deutschen von heute übereinander?

Trailer „Germans & Jews“

Filmseite

„Der Berliner Zoo war wirklich besonders“

Marianne Salinger erinnert sich gern an den Berliner Zoo. Im März 1938 wollte dieser bereits den Zutritt für Juden begrenzen. Nun arbeitet der Zoo seine Geschichte auf.

http://www.zeit.de/video/2016-05/4886590000001/nationalsozialismus-der-berliner-zoo-war-wirklich-besonders

Da hat sich der Zoo aber Zeit gelassen! Aber wie heißt es so schön: Besser spät als nie.

Liegt die verspätete Bewältigung der eigenen Geschichte tatsächlich daran, dass „Institutionen immer eine Zeit brauchen, um sich ihrer Vergangenheit zu stellen“, wie der Ausstellungskurator Clemens Maier-Wolthausen zu bedenken gibt?

 

 

Koloriertes Foto: Jüdischer Gottesdienst im Schloss Rheydt

Das Foto wurde 1945 aufgenommen. Es zeigt jüdische Soldaten der amerikanischen Armee während eines Gottesdienstes im Schloss Rheydt. Das Interessante daran ist, dass dieses Schloss dem „Schrei- und Propagandaminister“ Joseph Goebbels gehörte.

http://anamnesisss.deviantart.com/art/Jewish-service-in-Goebbels-s-house-1945-599266816

Im Zusammenhang mit Goebbels ist erwähnenswert, dass er jahrelang mit einer Lehrerin namens Else Janke liiert war, die eine jüdische Mutter hatte und nach jüdischem Gesetz demnach als Jüdin galt.

Goebbels hatte Tagebücher geschrieben, die für die Erforschung der Geschichte der NSDAP und des „Dritten Reiches“ sehr interessant sind.

BBC hat diese Tagebücher im Rahmen einer Dokumentation auf Englisch vertont. Bislang habe ich es noch nicht geschafft, mir die ganze Doku reinzuziehen. Unsinn kann man nur kurz ertragen.