„Gegen Terror hilft kein Dialog“

Ob in Europa tatsächlich schon Krieg ist, wie vom Journalisten Alexander Kissler in den Raum gestellt, kann ich nicht beurteilen. Aber die zeitlich immer kürzeren Terrorwellen auch in Europa (zuletzt Manchester) zeugen meinem Gefühl nach von enormen politischen und gesellschaftlichen Veränderungen, die wir uns bereits jetzt stellen sollten.

Der interessante Artikel „Gegen Terror hilft kein Dialog“ von Kissler (23.05.2017) ist lesenswert. Kissler fordert hier dazu auf, die Augen nicht vor Terror zu verschließen und ihm keinen Diskussionsraum zu geben.

 

„Auf jeden Fall muss man leben“

Ende letzten Jahres hatten wir über eine Berliner Gemeinde berichtet, die zahlreiche Flüchtlinge tauft. Bei unserem zweiten Besuch wagte sich keiner von ihnen mehr offen vor die Kamera. Aus Angst vor Diskriminierung …

http://www.zeit.de/video/2016-08/5081037215001/fluechtlinge-auf-jeden-fall-muss-man-leben

Die Berliner Gemeinde „Haus Gotteshilfe“ ist laut Video dazu übergegangen, das Haus bei Veranstaltungen abzuschließen, aus Angst vor Angriffen auf die Gemeinde und die konvertierten Perser. Sind die von den Konvertiten berichteten Angriffe in den Berliner Flüchtlingsunterkünften tatsächlich nur Einzelfälle, wie von der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales angegeben wurde (1:36)?

In diesem Zusammenhang ist auf die von „Open Doors“, einem christlichen Hilfswerk, durchgeführte deutschlandweite Befragung unter christlichen Flüchtlingen hinzuweisen. Ziel dieser Umfrage sei es, „Fehleinschätzungen entgegenzuwirken, die das Problem verharmlosen, und den Betroffenen eine Stimme zu geben“. Häufig werde von den verantwortlichen Entscheidungsträgern in Politik und Gesellschaft nämlich pauschal von Einzelfällen gesprochen, die nicht religiös motiviert seien, ohne dass hierfür eine belastbare Erhebung vorliegen würde. Die Umfrage fand vom 15.02.2016 bis zum 15.04.2016 statt. 86 % der Befragten seien Christen muslimischer Herkunft, wobei der Großteil von ihnen schon in ihrem Heimatland zum christlichen Glauben übergetreten sei.

Dem Bericht „Religiös motivierte Übergriffe gegen christliche Flüchtlinge in Deutschland“ von „Open Doors“ zufolge sind bis zum Stichtag 15. April 2016 231 Vorfälle aus ganz Deutschland dokumentiert worden, die von Diskriminierung über Körperverletzungen bis hin zu sexuellen Übergriffen und Todesdrohungen reichen (ab Seite 11). Wie viele Fragebögen insgesamt verteilt wurden, lässt sich dem Bericht nicht entnehmen. Die bis zum obigen Stichtag gemeldeten Vorfälle stellen aus Sicht der Organisation jedoch nur die Spitze des Eisbergs dar, da ein Großteil der christlichen Flüchtlinge und anderer religiöser Minderheiten Vorfälle aus Angst nicht melden würde.

Hier ein Video von „Open Doors“ zu dieser Thematik:

Christenverfolgung in Deutschland

 

Wie sich die konservativen Islamverbände wegducken

Die größte Gefahr geht nach Ansicht des Freiburger Islamwissenschaftlers Abdel-Hakim Ourghi nicht von polizeibekannten Salafisten aus, sondern von den konservativen muslimischen Dachverbänden. Sie seien noch „meilenweit“ von einem aufgeklärten Islam entfernt. Ourghi fordert drastische Maßnahmen

von Abdel-Hakim Ourghi

http://www.cicero.de/salon/terror-wie-sich-die-konservativen-islamverbaende-wegducken

Ein sehr interessanter Artikel des Islamwissenschaftlers Abdel-Hakim Ourghi, der den Fachbereich Islamische Theologie und Religionspädagogik an der Pädagogischen Hochschule Freiburg im Breisgau leitet. Ourghi gehört vermutlich den liberalen Strömungen des Islams an. Er setzt sich für einen sog. humanistischen Islam ein.

Vollständige Sendung in der Mediathek.

Nachtrag:

Die neue WDR-Sendung „Ihre Meinung“ hat ein interessantes Format. Die Moderatorin Bettina Böttinger gibt dem Publikum vor Ort die Möglichkeit, direkt mit den Experten im Studio zu diskutieren. Regelmäßig werden Kommentare aus den sozialen Medien sowie andere schriftliche Stellungnahmen eingeblendet.Viel zu tun für Frau Böttlinger, die während der Sendung nur in Bewegung ist, um die Meinungen des Publikums einzuholen.

In der obigen Sendung, die ich empfehlen kann, standen folgende Experten dem Publikum Rede und Antwort:

Nurhan Soykan, Stellvertretende Vorsitzende vom Zentralrat der Muslime und Rechtsanwältin

Düzen Tekkal, u.a. Journalistin und sog. Islamkritikerin

Burkhard Freier, Leiter des Landesamtes für Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalen und Jurist.

Der Islamwissenschaftler Abdel-Hakim Ourghi war als Gast anwesend.

Im Rahmen dieser Sendung wurde eine aktuelle WDR-Umfrage präsentiert, derzufolge zwei Drittel der Deutschen die Auffassung vertreten, dass der Islam nicht zu Deutschland gehöre. Nur noch 34 Prozent stimmen jetzt dem Satz „Der Islam gehört zu Deutschland“ zu. 2010 schloss sich fast die Hälfte der Deutschen dieser Aussage an.

Hier drängt sich mir die Frage auf, welcher Islam zu Deutschland gehören soll. Den „einen“ Islam gibt es offensichtlich nicht. Die Bandbreite reicht von toleranten Strömungen bis hin zu Anhängern von „Kopf-Ab-Aktionen“.

Im Beitrag kam die Rede auf den radikalen Salafisten Ibrahim Abou-Nagie, der als als eine der führenden Personen des deutschen Salafismus gilt. Er ist Initiator der umstrittenen Koran-Verteilaktion „Lies“. Der Salafist, der für die sog. „wahre Religion“ eintritt, hält die deutsche Rechtsordnung nicht sehr hoch. Er war bereits mehrmals Subjekt staatlicher Ermittlungen. Am 11. Februar 2016 wurde Abou Nagie vom Amtsgericht Köln wegen gewerbsmäßigen Betrugs zu einer Freiheitsstrafe von dreizehn Monaten verurteilt, die zur Bewährung ausgesetzt wurde. Nach Ansicht des Gerichts soll Abou Nagie Hartz IV-Leistungen in Höhe von insgesamt 53.000 Euro unrechtmäßig bezogen haben.

Gegen diese Koranverteilungsaktionen hat vor allem die Gruppe „12thMemoRise“ um den gebürtigen Iraker Hassan protestiert, die den Initiatoren vorwirft, Kämpfer für die Terrororganisation „Islamischer Staat“ zu werben. „12thMemoRise“ tritt nach eigener Bekundung für einen „reformierten Islam mit einer deutschen Identität“ ein, der nicht „aus dem Ausland, aus Saudi-Arabien, der Türkei oder dem Iran finanziert wird“.

Die Gruppe von jungen Muslimen kündigte am 12.06.2016 auf YouTube an, dass sie aus Angst um ihre Sicherheit die Tätigkeit zukünftig einstellen wird.

Die Mitglieder seien als sog. „Abtrünnige“ erklärt worden, die vom Islam abgefallen seien (Apostasie).  Ein kurzer Blick ins Internet genügt, um zu erkennen, dass die irdischen Tage eines „Abtrünnigen“ gezählt sind. Die Apostasie wird islamrechtlich mit der Todesstrafe geahndet. Der Koran selbst soll jedoch keine Strafe im Diesseits vorsehen.

„12thMemoRise“ forderte im Hinblick auf die Drohungen in einem Video vom 03.06.2016 eine persönliche telefonische Stellungnahme von zwei schiitischen Verantwortlichen innerhalb einer Frist von 7 Tagen (4:48).

Die geforderte Stellungnahme ist laut Video vom 12.06.2016 ausgeblieben. Es bleibt abzuwarten, ob die Gruppe tatsächlich, wie angekündigt, „zurückkommen“ wird (10:36).

Pierre Vogel steht angeblich auf der Todesliste des IS

Pierre Vogel ist einer der bekanntesten und einflussreichsten Prediger der deutschen Salafistenszene. Der 37-jährige scheint in den Augen des IS indes „abtrünnig“ zu sein: […]

http://www.rp-online.de/panorama/deutschland/pierre-vogel-steht-angeblich-auf-der-todesliste-des-is-aid-1.5905243

Soll sogar der Salafist Pierre Vogel für den IS nicht radikal genug sein? Diese Nachricht ist unglaublich.

Vogel soll sich in einigen Predigten und Videos IS-kritisch geäußert und die Anschläge von Paris als unislamisch verurteilt haben. Er habe aber bislang den Dschihadismus an sich nicht öffentlich abgelehnt. Kurioserweise soll gerade Vogel für viele spätere deutsche IS-Mitglieder die Einstiegsfigur in die Szene gewesen sein. Verrückte Welt!

 

Salman Rushdie: Interview zur Freiheit des Wortes

Das Interview stammt vom 27.11.2015. Es wurde kurz nach den islamistischen Anschlägen in Paris am 13.11.2015 aufgenommen.

Salman Rushdie soll 12 Jahre lang im Versteck gelebt haben, nachdem der Iran, unser zukünftiger Busenfreund, ihn Ende der Achtziger mit einer Todes-Fatwa belegte bzw. verfluchte. Die Fatwa besteht immer noch. Seit einigen Jahren könne Rushdie aber wieder ohne Leibwächter das Haus verlassen und würde auch nicht mehr rund um die Uhr bewacht.

Ab 4:14 kommt eine interessante Aussage von Rushdie, derzufolge „wir“ [vermutlich der Westen] uns davor schützen sollten, „uns die Schuld zu geben, dass wir diesen Feind [„IS“ und andere Befürworter von Tod und Terror] haben“. Das sei nicht unser Fehler. Dieser Totenkult sei im Islam entstanden.

Diese Aussage ist für mich interessant, da es im Westen immer noch „Experten“ zu geben scheint, die den Zerfall des Nahen Ostens und das Erstarken des islamistischen Terros nur auf vermeintliche (politische) Versäumnisse des Westens zurückführen wollen. Ich bin keine Nahost-Expertin. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass wir alleine schuld daran sein sollen, dass irgendwelche Möchtegern-Märtyrer sich auch hier bei uns in die Luft sprengen oder Menschen erstechen wollen.

Hier das Interview:

http://www.cicero.de/videos/video-salman-rushdie-im-interview-zur-freiheit-des-wortes

Das neueste Buch von Rusdie heißt „Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte„.

 

Von Dschihadisten entführt und als Sexsklavin missbraucht

Die 18 Jahre alte Irakerin Jinan wurde von Dschihadisten des Islamischen Staates entführt und an zwei Männer verkauft. In ihrem Buch beschreibt sie ihr Martyrium als Sexsklavin der Dschihadisten.

http://www.welt.de/vermischtes/article145971978/Von-Dschihadisten-entfuehrt-und-als-Sexsklavin-missbraucht.html

Die Jesidin Jinan konnte nach drei Monaten Gefangenschaft fliehen. Sie lebt inzwischen mit ihrem Mann in einem Flüchtlingslager für Jesiden im Nordirak.

Nicht nur jesidische Frauen wurden in Mossul als Sexsklavinnen feilgeboten, sondern auch Christinnen. Interessanterweise seien bei diesen „Auktionen“ auch westliche Ausländer anwesend gewesen. Perversion und Grausamkeit machen bekanntlich vor Grenzen und Ethnien nicht halt.

Leseprobe Ich war Sklavin des IS„.

Ein Interview mit France 24 über ihre Gefangenschaft:

Nachtrag:

Die Überschrift des Artikels ist etwas irreführend. Wie ich dem obigen Interview entnehmen kann, wurde Jinan glücklicherweise noch nicht sexuell missbraucht (6:30).

Vom wahnsinnigen Tiger zum braven Kätzchen?

Die Sanktionen gegen den Iran sind Geschichte, und sowohl das Regime in Teheran als auch der Westen bejubeln diesen Schritt frenetisch. Die Welt, so heißt es, sei nun sicherer. In Israel sieht man das gänzlich anders – aus gutem Grund. [Weiterlesen]

Von Alex Feuerherdt

Wer kontrolliert eigentlich die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA)? Hat der Iran seine Terrorfinanzierung jemals beendet? Hat er seine Vernichtungsfantasien gegenüber Israel aufgegeben? Sind wir letztendlich unterm Strich nicht besser mit einem terrorfinanzierenden Iran dran, der finanziell schwach aufgestellt ist?

Und kommt tatsächlich erst das Fressen, dann die Moral, wie bereits Bertolt Brecht vermutete? Oder warum ist die Wirtschaftswelt sonst so erpicht darauf, Geschäfte mit einem Regime zu tätigen, das allein im Jahr 2015 über 1.000 Menschen hingerichtet hat?

Zu dieser Thematik ein interessantes Video der IDF:

Axis of Terrorism: Iran, Hezbollah and Hamas (2011)

 

„We are a nation that drinks blood.“ Diese Aussage stammt von einem Hamas-Kämpfer (6:20). Eine Aussage, die sich angesichts der andauernden Terrorwelle in Israel gegen Juden bewahrheitet hat.

 

Kar­ne­va­lesk in Bethlehem

Kinderaugen leuchten, wenn sie in die Schaufenster der deutschen Geschäfte blicken. Ein Sammelsurium von bunten Verkleidungen strahlt ihnen entgegen. Und die Kinder wissen: Fasching naht. Ein Karneval der tödlicheren Art fand in Bethlehem statt.

Während die Kinder hierzulande das Privileg haben, sich zwischen der Rolle als Prinz, Prinzessin, Indianer oder doch Biene entscheiden zu können, war die Verkleidung der palästinensischen Kinder während einer Parade der Fatah letzte Woche in Bethlehem eindeutig festgelegt.

In Selbstmordattentäter-Kostümen mit Bombengürtelattrappen und Spielzeuggewehre gesteckt, marschierten die Kinder mit, bei einer Parade, die anlässlich des 51. Jahrestages der ersten Terrorattacke durch die Fatah-Bewegung abgehalten wurde.

Mahmud Abbas war bei dieser Terrorverherrlichung nicht anwesend. Viele hochrangige palästinensische Beamte ließen sich eine Teilnahme jedoch nicht nehmen, wie Majed Faraj, Chef des palästinensischen Geheimdienstes. Oder Mahmoud Al-Aloul, Mitglied des Fatah Central Committee.

Weiterlesen „Kar­ne­va­lesk in Bethlehem“

„Noun ن“ – Christenverfolgung im Irak

Die Regisseurin Aida Schläpfer Al Hassani – selbst schiitische Muslima – berichtet in ihrem Kurzfilm „Noun“ über die Christenverfolgung durch den „IS“ im Irak.

Schläpfer lässt in ihrem Film Christen zu Wort kommen, die den islamistischen Terror überlebt haben, wie Yasi, deren Ehemann getötet wurde. Oder Pater Joseph, dessen Kollege geköpft wurde.

„Noun “ bzw. ن ist das arabische Wort für N (Nazarener = Christen). Die Terrormiliz „IS“ markiert mit diesem Buchstaben die Häuser von Christen und gibt sie so zur Plünderung frei, verbunden mit der Vertreibung oder gar Tötung deren Besitzer.

 

 

Die Angst der Terroristen

Wir befinden uns im Jahre ??? n. Chr. Der ganze Nahe Osten ist von den IS-Terroristen besetzt… Der ganze Nahe Osten? Nein! Ein von unbeugsamen Israelis bevölkertes Land hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten. Und das Leben ist nicht leicht für die IS-Terroristen, die als Besatzung in den unterjochten Ländern wüten…

Oder doch lieber Schwäbisch? 🙂

Mr schreibt’s Johr ??? n. Chr. ‚S ganze Ländle isch von de IS-Terrorisch bsetzt… ‚S ganze Ländle? Ha noe! En kloener Flecka, en dem laudr Israelis wohnat, hert et uf, dene Reigschmeckte Mores zom lehra. Ond se hend koe leichts Leba, dia IS-Terrorisch, wo en de bsetzt Ländle hockat…

(Mores heißt übrigens „Anstand“.)

Laut dem Reporter Jürgen Todenhöfer soll es nämlich nur ein Land geben, vor dem die Terrormiliz „IS“ Angst habe: Israel.

Todenhöfer verbrachte im Dezember 2014 zehn Tage im Totenreich der Islamisten. In einem Interview mit der grössten jüdischen Wochenzeitung Grossbritanniens, den „Jewish News“, sagte Todenhöfer, dass nach Einschätzung der IS-Terroristen allein die israelische Armee  eine reale Gefahr für den „IS“ darstellen würde. Die IDF hätte nämlich im Gegensatz zu den Armeen der Amerikaner oder Briten Erfahrung im Kampf gegen Guerillas und Terroristen.

 

Ob wir im Westen jetzt aufgrund der eigenen realen Terrorgefahr endlich mehr Empathie für Israel aufbringen können? Sind wir jetzt endlich bereit, vom hohen Ross der Moral herabzusteigen?