Benjamin Netanjahu: Reaktion auf Wahlsieg Trumps

Der amtierende Ministerpräsident Israels gratulierte Donald Trump im unten stehenden Video zu seinem Sieg im US-Wahlkampf.

Ich höre Netanjahu gerne zu, er hat offensichtlich einen sehr talentierten Pressesprecher. Meiner Ansicht nach sind seine Reden und Stellungnahmen bislang hervorragend. Sie sind in der Regel kurz, bringen dennoch die Inhalte und Positionen  treffend auf den Punkt. Ist das nur mein Eindruck?

Jetzt bleibt abzuwarten, ob Trump sich nach seiner Wahl tatsächlich für eine Anerkennung Jerusalems als „ungeteilte Hauptstadt Israels“ einsetzen will, wie er es zuvor versprochen hat.

PM Netanyahu Congratulates US President-Elect Donald Trump

Auch bleibt abzuwarten, wie das Machtgefüge in der Welt sich durch diesen vermeintlich überraschenden Sieg Trumps neu zusammensetzen wird. Wird Trump jetzt ein BFF von Putin? Können Trump und Netanjahu dann noch BFF sein? Netanjahu ist nämlich kein BFF von Assad, da Assad vom Erzfeind Iran unterstützt wird, wohingegen Putin ein BFF von Assad ist. Einfach eine verrückte Welt, in der wir leben.

Wie dem auch sei, wir werden zukünftig an den 08. November 2016 als einen Tag zurückdenken, an dem unsere Welt begann, sich völlig neu zu definieren.

Ein genialer Schnitzer und seine Folgen

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat mit „einem Schnitzer“ das geschafft, was auf korrektem Wege nie möglich gewesen wäre: Die Rolle des Mufti von Jerusalem ist plötzlich präsent. Und weil alle Welt beim Bibi – Bashing noch eins drauf setzt, bleibt das Thema auch bei Freund und Feind auf der Agenda.

Von Ulrich W. Sahm

http://www.audiatur-online.ch/2015/10/28/ein-genialer-schnitzer-und-seine-folgen/

Ein sehr interessanter Beitrag von Ulrich W. Sahm, der als Nahost-Korrespondent für deutsche Medien in Jerusalem lebt, über die Liaison zwischen dem Mufti el Husseini, seinem Gefolge und den Nazis. Durch „faehrtensuche“ wurde ich auf diesen Artikel aufmerksam.

Die Einflüsse des Mufti sollen bis heute sichtbar sein. Durch seine Propagandasendungen, die er gemeinsam mit seinem Kumpel Fawzi al Kutub von Berlin aus in die arabische Welt trug, hätte er das „Deutschlandbild“ in der arabischen Welt geprägt. Bis heute soll Hitlers Buch „Mein Kampf“ in der arabischen Welt ein Bestseller sein. Bei Hisbollah-Kämpfern, Aktivisten der Hamas und in der Fatah-nahen El Kuds Universität in Ostjerusalem wird laut Sahm immer wieder bei Massenveranstaltungen die Hand zum Hitlergruß erhoben. Das von den Nazis initiierte und vom Mufti Hadsch Amin el Husseini in die arabische Welt getragene geistige Erbe – nämlich der Kampf für eine „judenreine“ Welt – wirke bis heute nach.

Es sei das ungewollte „Verdienst“ Netanjahus, die Welt auf diese verdrängten Tatsachen aufmerksam gemacht zu haben.