Die wundersame Israel-Hamas-Connection

Gaza liegt in Trümmern. Was läge da näher als ein Separatfrieden mit Israel? Die Hamas hat die Fühler ausgestreckt, in Israel gibt es Interessenten. In Ramallah ist man dagegen gar nicht erfreut.

von Ulrich Schmid, Gaza

http://www.nzz.ch/international/naher-osten-und-nordafrika/die-wundersame-israel-hamas-connection-1.18542406

(…) Nichts beweist dies besser als die Äusserungen des israelischen Generals Sami Turgeman, der Mitte dieser Woche in der Zeitung «Yedioth Ahronoth» nüchtern feststellte, Israel und die Hamas hätten gemeinsame Interessen und die Hamas müsse in Gaza an der Macht bleiben, da der Streifen sonst im Chaos versinke. Die Alternative, eine israelische Militärherrschaft, wäre sicherheitspolitisch sehr viel problematischer.

Ein interessanter Gedanke, auch angesichts der Ausbreitung des IS im Gaza.

Israels Armee fängt Schiff mit Aktivisten ab

Soldaten haben ein Schiff der Gaza-Flotte geentert und in einen Hafen eskortiert. Das Schiff ist Teil einer Aktion, an der sich auch ein deutscher Journalist sowie ein europäischer Abgeordneter beteiligen.

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/naher-osten/nahost-konflikt-israels-armee-faengt-schiff-mit-aktivisten-ab-13674023.html

Der von der radikalislamischen Hamas kontrollierte Gazastreifen wird nach Entführungen israelischer Soldaten und Raketenangriffen auf Israel seit über acht Jahren von Israel und zuletzt auch Ägypten streng abgeriegelt. Schiffe dürfen die Küstengewässer weder ansteuern noch verlassen. Propalästinensische Aktivisten haben bereits mehrfach vergeblich versucht, die Seeblockade zu durchbrechen.

Und die Raketenangriffe hören nicht auf:
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/nach-raketenangriff-israels-luftwaffe-beschiesst-gaza-13633797.html

Die Touristen konnten Tunesien nach dem Terrorakt verlassen, um in ihr einigermaßen sicheres Heim zurückzukehren. Die israelischen Bürger können es nicht.

Ist es da nicht anmaßend von uns, ohne jegliche Differenzierung auf Israel zu zeigen und nur diesem kleinen demokratischen Staat inmitten von „Terror“-Staaten eine besondere „Verwerflichkeit“ vorzuwerfen?

Israel beschießt Hamas nach Raketenangriff durch IS-Unterstützer

Verbündete der Terrormiliz IS machen sowohl Israel als auch der Hamas zu schaffen. Die Extremisten bekennen sich zu einem Angriff. Die Vergeltung trifft aber andere.

http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-06/israel-hamas-raketenangriff-gaza

(…) Für die Raketenattacken am Mittwoch übernahm eine salafistische Gruppierung die Verantwortung. Sie gilt als Unterstützer des vor allem in Syrien und im Irak aktiven IS. Die Gruppe hatte sich schon in der vergangenen Woche für einen ähnlichen Beschuss verantwortlich gezeigt. Die Hamas betrachtet die Dschihadisten als Bedrohung für ihre eigenen Ziele. Laut Angaben der Gruppe war die Attacke Rache für die Tötung eines ihrer Mitglieder durch die Hamas. Die IS-Sympathisanten hatten der Hamas eine 48-Stunden-Frist gesetzt, um Razzien gegen sie zu stoppen und in den vergangenen Monaten festgenommene IS-Unterstützer freizulassen (…)

Da blickt doch keiner mehr durch. Ob Israel sich irgendwann mit den Hamas zusammentun wird, um gegen den IS zu kämpfen?

Israel erwidert Raketenbeschuss aus Gazastreifen

Israelisches Militär hat mehrere Ziele im Gazastreifen angegriffen. Auslöser war der Einschlag einer Rakete aus dem Palästinensergebiet trotz Waffenstillstand.

http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-05/israel-hamas-gazastreifen

(…) Augenzeugen schilderten, das Militär habe Camps des Islamischen Dschihads in Rafah, Khan Yunis und Gaza Stadt getroffen. Ein Armeesprecher sagte, das Gebiet der Hamas werde für Angriffe auf Israel genutzt, das sei nicht akzeptabel und werde Konsequenzen haben. Israel machte aber die Hamas bisher nicht direkt für diesen Raketeneinschlag verantwortlich (…)

(…) Die Hamas bekannten sich bisher nicht zu dem Raketenbeschuss. Ein Vertreter der Palästinenser sagte, Unbekannte seien verantwortlich. Medien zitierten einen Hamas-Vertreter, der rivalisierende Palästinensergruppen als Hintergrund der Attacke vermutete. Im Norden des Gazastreifens führe zudem ein neuer Befehlshaber das Kommando, dessen Anhänger zwei Mitglieder einer rivalisierenden Truppe gekidnappt hätten. Die habe sich dann entschlossen, die Rakete auf Israel abzufeuern (…)

Reise nach Jerusalem…

Heute wieder etwas Neues von mir:

Momentan befinde ich mich in Jerusalem. Auf der Hinfahrt von Ramat Gan nach Jerusalem geisterte mir immer wieder im Kopf herum, was wäre, wenn jetzt eine Bombe hochgeht. Vielleicht habe ich doch mehr Angst, als ich es mehr selbst eingestehe. Die Busse nach Jerusalem werden, im Gegensatz zu Reisen vom Zentralbusbahnhof aus, nicht kontrolliert, theoretisch könnte man eine Bombe im Gepäck verstecken. Schon möchten die Hamas die Dritte Intifada ausrufen:

http://www.i24news.tv/en/news/israel/diplomacy-defense/37961-140723-liveblog-no-gaza-ceasefire-in-sight

Hunderprozentige Sicherheit wird es wohl nie geben, trotz Kontrollen, wie die Vergangenheit zeigte.

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