Weder Bodentruppen noch Luftkriege sind in Syrien erfolgreich. Dazu kommen mehrere verschiedene Kriegsziele. Der Westen muss einsehen, dass eine multikulturelle Lösung im Nahen Osten gescheitert ist – eine neue Strategie muss auf festen Grenzen beruhen
http://www.cicero.de/weltbuehne/anti-buendnis-syrien-und-die-grenzen-der-kulturen/60263
Ein gewagter, aber pragmatischer Lösungsvorschlag des Politikwissenschaftlers
Theisen zufolge gehe es im Nahen Osten primär um Konfessions- und Machtkriege zwischen Sunniten und Schiiten. Auch durch den „Bombenkrieg der Mächte“ des „Anti-IS-Bündnisses“ würde die syrische Bevölkerung zu uns fliehen, nicht nur wegen Assad und der Terrormiliz „IS“. Der Westen könne den Krieg in Syrien nur beenden, wenn er statt politisch kulturell zu denken beginnt. Aufgrund der verschiedenen Kriegsziele in Syrien seien nämlich keine Interessenkompromisse der Beteiligten möglich.
Nicht weniger als die “ totale Zerstörung“ des Nahen Ostens sei erforderlich, um „neue Paradigmen“, wie „der Aufbau von Säkularität oder einer föderativen Union“, herbeizuführen. Um dieses Katastrophenszenario zu verhindern, müssten in Syrien und im Irak die „Konfessionen, Ethnien und die mit ihnen verbundenen Mächte strikt entlang der von ihnen dominierten Gebiete“ getrennt werden.
Grenzen und Mauern als Zukunft. Das ist der Tenor des Artikels.