"Deutsche wollen alles mit Reden lösen"
Krav Maga ist der Nahkampf der israelischen Armee. Der Trainer Ralf Ulbig erklärt, warum es bei der Selbstverteidigung hilft, manchmal nicht so deutsch zu sein.
Interview: Fabian Scheler
„Nein, ich kann nicht!“ „Doch, du kannst! Mach es. Du musst lernen, dich zu verteidigen!“
So oder ähnlich muss der Dialog mit meinem Trainingspartner gewesen sein, dem ich vor einiger Zeit in die vermutlich empfindlichste Stelle eines Mannes „treten“ durfte, für mich das erste Mal überhaupt.
Manchmal wünsche ich mir, dass die momentane Lage in Deutschland und weltweit nur ein Alptraum ist, aus dem ich einfach aufwachen kann. Wir im Westen haben sehr lange in unglaublich friedlichen Bedingungen gelebt. Ich bin im Frieden aufgewachsen. Diese Zeiten scheinen sich jetzt rapide zu ändern.
Die Israelis sind seit der Staatsgründung mit Terror und Krieg konfrontiert. Ihr Alptraum dauert bereits Jahrzehnte. Sogar Jahrhunderte. Angesichts der existenziellen Bedrohungen haben die Juden erfolgreiche „Überlebensstrategien“ entwickelt, die für uns im Westen nun ebenfalls von Interesse sein könnten.
Zu diesen „Überlebensstrategien“ gehört „Krav Maga„, ein Selbstverteidigungssystem im Nahkampf, das bevorzugt Schlag- und Tritttechniken nutzt, aber auch Grifftechniken, Hebel und Bodenkampf beinhaltet.
Krav Maga zeichnet sich durch einfache Techniken aus, die durch Berücksichtigung und Einbindung natürlicher und instinktiver Reaktionen ergänzt werden. Dadurch soll Krav Maga relativ schnell zu erlernen sein.
Krav Maga wurde von Imrich Lichtenfeld entwickelt, ein Jude, der in der Slowakei aufwuchs und 1942 in das damalige Palästina migrierte. Ziel von Lichtenfeld war, durch seine Kampfmethode die in der Slowakei lebenden Juden gegen antisemitische Übergriffe zu unterstützen.
So kann Krav Maga aussehen:
2:45 ist lustig! 🙂 Voller Körpereinsatz!
Diese Kampfmethode sieht sehr interessant aus. Die Loan als Kampfmaschine? Wäre das eine Überlegung wert? Sollte ich doch ein Probetraining vereinbaren? 🙂