Goodbye SPD…

Ich finde es sehr aussagekräftig, wie liberale Muslime, besonders die in Deutschland geborenen, den Umgang der hiesigen Politik mit dem (politischen) Islam beurteilen. Der Rechtsanwalt Erol Özkaraca war so entsetzt über den Umgang der SPD mit dem politischen Islam, dass er gar aus dieser Partei austrat, nach 23 Jahren Mitgliedschaft und 5 Jahren als SPD-Abgeordneter in Berlin.

Seine Motive für diesen Austritt und weitere interessante Details lassen sich im folgenden Cicero-Interview vom 24.03.2017 nachlesen:

„Die SPD wollte mich zum Türkensarrazin machen“

Der frühere Berliner Abgeordnete Erol Özkaraca ist nach 23 Jahren aus der SPD ausgetreten. Er ist erzürnt über den zu toleranten Umgang seiner Partei mit dem politischen Islam. Der habe sich bei einer Friedensdemonstration für die Opfer des Berliner Terroranschlags erneut gezeigt

von Ramon Schack

http://cicero.de/berliner-republik/Parteiaustritt-%E2%80%9EDie-SPD-wollte-mich-zum-T%C3%BCrkensarrazin-machen%E2%80%9C

 

 

Das Verwelken der Sozialdemokratie

Die sozialdemokratischen Parteien Europas erleiden einen einzigartigen Niedergang. Um zu überleben, müssten sie sich neu erfinden. Doch noch suchen die Parteieliten ihr Heil in alten Rezepten.

Kommentar von Peter Rásonyi

http://www.nzz.ch/meinung/kommentare/leitartikel-das-ende-der-sozialdemokratie-ld.83738

Trotz anderweitiger Mitgliedschaft habe ich immer noch ein Faible für die SPD, die sich seit Jahrzehnten – mal mehr, mal weniger – für die Belange der „Arbeiterklasse“ eingesetzt hat. Und nun der Absturz dieser alteingesessenen Partei in den letzten Jahren, den ich mit Wehmut und Sorge betrachte.

Rásonyi sieht die Gründe für den Niedergang der sozialdemokratischen Parteien in ganz Europa darin, dass es den Sozialdemokraten nicht gelungen sei, ihre wegbrechenden Existenzgrundlagen (durch Rückgang der Arbeiterschaft infolge der fortschreitenden Industrialisierung sowie durch Verflüchtigung von linken ideologischen Überbauten und sozialistische Utopien) weitgehend durch neue Ideen und Projekte mit ähnlicher Anziehungskraft zu ersetzen.

Anstatt sich neue identitätsstiftende Ziele zu suchen, verbissen sich führende europäische Sozialdemokraten in die muffigen Rezepte der Vergangenheit. So würde sich die SPD wider alle Vernunft auf eine Rücknahme der Rentenreformen versteifen, die im letzten Jahrzehnt mit Müh und Not durchgesetzt worden seien.

Auch sei die Abhängigkeiten gegenüber den Gewerkschaften gefährlich, da deren Mitgliederbasis wegen der Deindustrialisierung weitgehend auf den vergleichsweise gut bezahlten und abgesicherten öffentlichen Sektor geschrumpft sei. Hierdurch werde die ursprüngliche soziale Basis – die schlecht bezahlten, marginalisierten Unterschichten – oft vernachlässigt. Diese fänden dann Zuflucht bei den neuen rechtsnationalen Parteien.

Dem Autor zufolge sollen sich die Sozialdemokraten auf ihre Kernaufgaben besinnen und sich einer praktischen, problemorientierten, zukunftsoffenen Politik öffnen. Hierfür sei der Abschied von sozialistischen Illusionen und Identitäten erforderlich. Was die Kernaufgaben der Sozialdemokraten im Detail sind, wird im Artikel leider offen gelassen.

Was Angela Merkel zu Fall bringen könnte

Auf dem CDU-Parteitag in Karlsruhe erhielt sie Standing Ovations, das Magazine Time erkor sie zur „Person des Jahres“: Angela Merkel müsste also fest im Sattel sitzen. Doch Cicero-Politikchef Christoph Seils hat da seine Zweifel: Die größte Gefahr drohe der Bundeskanzlerin im kommenden Jahr aus den eigenen Reihen

Von Christoph Seils

http://www.cicero.de/berliner-republik/jahresausblick-2016-was-angela-merkel-zu-fall-bringen-koennte/60292#comments

Ein interessanter Artikel, in dem der Autor für das Wahljahr 2016 vor allem einen „dramatischen Wahlverlust“ der SPD und einen Einzug der AfD in die Landtage in Stuttgart und Mainz prognostiziert.