Künftig sollen Flüchtlinge schon in Nordafrika ihren Asylantrag stellen, in speziellen Zentren der EU. Doch rechtlich ist das kaum möglich – es geht eher um Abschreckung.
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-04/asyl-zentrum-afrika-fluechtlinge
Die EU denkt darüber nach, in Nordafrika Zentren einzurichten, die direkt vor Ort über Asylanträge entscheiden sollen. Angesichts der mehr als 3.000 Menschen, die 2014 bei der Überfahrt im Mittelmeer gestorben sind, ist eine noch nicht ausgegorene Idee besser als überhaupt keine. Untätigkeit ist keine Lösung.
Vielleicht wäre solch ein Zentrum im Ergebnis gerechter: Die Menschen, die über das Meer fliehen, müssen irgendwie Geld haben, da sie sonst die Überfahrt nicht zahlen könnten. Was ist aber mit den Menschen, die evtl. Anspruch auf Asyl hätten, aber aufgrund ihrer finanziellen Möglichkeiten die Überfahrt nicht bezahlen können? Würden sie dadurch, dass man dieser „Schlepperproblematik“ nicht Einhalt gebietet, auf Dauer nicht „benachteiligt“?
3.000 Tote schreien aber geradezu nach einer schnellen Lösung. Unglaublich, diese Zahl. In unseren Zeiten. Oder vielleicht gerade in unseren Zeiten? Individuelle Selbstverwirklichung, Bio, Bio, Bio, „Selbstoptimierung“ durch einen „unglaublichen“ Lebenslauf, alles Belanglosigkeiten angesichts dieser toten Menschen. Nicht zu sprechen von der übrigen Welt.
Justizminister Maas sieht die Idee von „Asylzentren“ aber kritisch:
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-03/fluechtlinge-auffanglager-afrika
In diesem Zusammenhang:
Türkische Küstenwache rettet Dutzende Schiffbrüchige
http://www.zeit.de/video/2015-04/4157682926001