„Gefahren erkennen, vermeiden oder meistern“

"Deutsche wollen alles mit Reden lösen"

Krav Maga ist der Nahkampf der israelischen Armee. Der Trainer Ralf Ulbig erklärt, warum es bei der Selbstverteidigung hilft, manchmal nicht so deutsch zu sein. 

Interview: Fabian Scheler

http://www.zeit.de/sport/2016-10/krav-maga-kampfsport-selbstverteidigung-israel-interview

„Nein, ich kann nicht!“ „Doch, du kannst! Mach es. Du musst lernen, dich zu verteidigen!“

So oder ähnlich muss der Dialog mit meinem Trainingspartner gewesen sein, dem ich vor einiger Zeit in die vermutlich empfindlichste Stelle eines Mannes „treten“ durfte, für mich das erste Mal überhaupt.

Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass seine Familienplanung abgeschlossen war, wagte ich einen vorsichtigen Tritt und merkte etwas Hartes. Der versprochene Tiefschutz (der übrigens sehr interessant aussieht). Ich war erleichtert, dass ich den Mann nicht ernsthaft verletzen konnte. Mein zweiter Tritt war stärker, beim dritten Mal begann es, Spaß zu machen. Yeah! Krav Maga, ich bin dabei!

Ich hatte bereits im Januar 2016 einen Artikel über Krav Maga geschrieben, ein israelisches Selbstverteidigungssystem im Nahkampf, das sich durch einfache Techniken auszeichnet. Diese werden durch Berücksichtigung und Einbindung natürlicher und instinktiver Reaktionen ergänzt.

Nachdem ich mir auf YouTube zig Videos über Krav Maga angeschaut habe, u.a. das folgende, beschloss ich, das „Abenteuer“ militärisch bewährte Selbstverteidigung auszuprobieren.

„Not stop fighting until you finished the problem“  🙂

Euphorisch entdeckte ich, dass es tatsächlich ein Trainingszentrum in meiner Stadt gibt. Die erste Stunde Krav Maga werde ich nicht vergessen. Ich hatte „Kampfmaschinen“ erwartet, durchtrainierte Frauen und Männer. Doch die Teilnehmer waren sehr gemischt. Es gab junge Menschen und alte. Sportliche und weniger sportliche. Die Aufwärmungsphase dauerte etwa 45 Minuten und war sehr anstrengend. Ich dachte oft, ich sei im falschen Film. Die Situation war unwirklich. Mache ich tatsächlich zu lauter Musik mit schnellem Beat diverse Übungen, Sit-Ups, Liegestützen? Bin ich die Einzige, die bei den Übungen „schummelt“?!

So muss der Drill beim Militär sein.

Auf die Aufwärumg folgte das eigentliche Kampftraining, das ebenfalls 45 Minuten dauerte. Es wurden verschiedene Nahkampftechniken besprochen, in die Praxis umgesetzt und geübt. Blaue Flecken waren vorprogrammiert. Die männlichen Trainingspartner schienen etwas stärker zuzuschlagen als die Frauen. Gut, da Nahkampftraining sich an den Ernstfall orientieren muss.

Mein Fazit nach 2 Trainingseinheiten:

Krav Maga macht Spaß, ist nützlich und hält fit. Es findet tatsächlich die Simulation eines Kampfes statt. Wer sich nicht vor blauen Flecken fürchtet und effektive Selbstverteidigung erlernen möchte, ist hier sehr gut aufgehoben. Wie ich, die „Kampfmaschine“ in futuro. 🙂

2 Gedanken zu “„Gefahren erkennen, vermeiden oder meistern“

  1. Alexander Scheiner, Israel

    Gut, dass Sie diesen Kurs besucht haben und üben Sie Sie fleissig im Kurs. Heute ist Krav Maga ein Kampfsport, ist aber ürsprünglich eine Verteidigungstechnik der IDF, die nur einen Zweck hat: zu überlebn.

    Schanah Towah!

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